FILMMUSEUM
Berlin, Potsdamer Platz
Sehr informativ und unterhaltsam zugleich. Modern inszeniert, gut gemacht, bewegliche Bilder in glänzenden Kulissen. Bekanntes und Unbekanntes aus der Filmgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf den deutschen Film und seine internationale Bedeutung. Kostüme, Kulissen, Kameras, Requisiten, Plakate, Modelle, Fotos, Briefe. Bewegliche Ziele.


MUSEUM FÜR OSTASIATISCHE KUNST
Berlin, Dahlem
Ziemlich weit entfernt scheint die Ausstellung in Dahlem, von der Berliner Mitte so weit entfernt wie vom mitteleuropäischen Kunst- und Kulturkanon. Umso lohnender ist der Weg nach draußen im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Die neue Präsentation überzeugt nicht nur durch die moderne Ausstellungsarchitektur, sondern auch durch den Mut zur Auswahl weniger herausragender Exponate, die - mit sparsamen Texten erläutert - den Blick auf das Wesentliche sehr erleichtern. Außer in Indien selbst und den angrenzenden Nachbarstaaten ist kaum irgendwo sonst ein vergleichbar intensiver Eindruck von der ostasiatischen Kunst und Kultur zu gewinnen wie in diesem spektakulären Museum in Berlin.

FAUST I und II
Berlin, Arena
Die spektakuläre Inszenierung von Peter Stein ist in fast jeder Beziehung außerordentlich: Sowohl der Umfang wie der Aufwand sprengen alle Grenzen auch des staatlich hoch subventionierten Theaters. Über die Qualität der Inszenierung muss man selbstverständlich streiten können, über ihren Rang dagegen kaum: Aus Anlass der ersten Weltausstellung in Deutschland hat Peter Stein mit seiner Truppe das bekannteste Werk der deutschsprachigen Literatur zum ersten Mal komplett auf die Bühne gebracht, ein überfälliges Projekt, das allein deshalb großen Respekt verdient. Manche mögen durch die insgesamt zwölfstündige Aufführung die Vermutung bestätigt finden, der "Faust" sei zwar große Literatur, aber eben kein großes Theater, aber immerhin gelingt es Peter Stein und seinen fabelhaften Schauspielern mit Bruno Ganz an der Spitze, einen scheinbar zu Tode zitierten Text neu zu entdecken. Auf absehbare Zeit wird dies die letzte Gelegenheit bleiben, den ganzen "Faust" auf der Bühne kennen zu lernen. Wer die Gelegenheit in Hannover wie in Berlin verpasst hat, dem bleiben zwei Möglichkeiten, die das Original nicht ersetzen, aber in einer beachtlichen Weise reproduzieren, die Verfilmung der Berliner Aufführung (ZDF/ARTE/3SAT) und das Buch (Dumont Verlag), die mit den jeweiligen Mitteln dieser Medien einen beachtlichen Teil der Faszination konservieren und vermitteln, die Goethes ganzer "Faust" in Peter Steins Inszenierung bewirkt.

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